Patellasehnenschmerzen - Was tun?

Schmerzen in der Patellasehne, häufig als Patellaspitzensyndrom oder "Jumper's Knee" bezeichnet, treten besonders bei Sportarten mit intensiven Sprung- und Laufbelastungen auf. Die Sehne verbindet die Kniescheibe (Patella) mit dem Schienbein und überträgt die Kraft des Quadrizepsmuskels auf das Bein. Betroffene berichten häufig von belastungsabhängigen Schmerzen, die bei Nichtbehandlung chronisch werden können. Um Folgeschäden zu vermeiden, ist es wichtig, frühzeitig geeignete Maßnahmen zu ergreifen.

Ursachen von Patellaschmerzen

Schmerzen in der Patellasehne haben oft mehrere Ursachen. Meistens handelt es sich um eine Kombination aus Überlastung, biomechanischen Fehlstellungen und mangelnder Vorbereitung auf sportliche Belastungen. Eine genaue Kenntnis der Ursachen hilft dabei, gezielte Therapiemaßnahmen zu ergreifen.

Überlastung der Patellasehne

Eine der häufigsten Ursachen für Patellasehnenschmerzen ist eine Überlastung der Sehne. Wiederholte Belastungen, insbesondere durch Sprünge oder abruptes Abstoppen bei Sportarten wie Basketball, Volleyball oder Leichtathletik, können zu Mikroverletzungen in der Sehne führen. Diese Mikroverletzungen heilen oft nicht vollständig ab und können im Laufe der Zeit chronische Beschwerden verursachen.

Fehlstellungen der Beinachse

Beinachsenfehlstellungen wie X-Beine oder muskuläre Dysbalancen können den Druck auf die Patellasehne erhöhen. Auch ein Ungleichgewicht zwischen vorderer und hinterer Oberschenkelmuskulatur begünstigt Schmerzen, da dadurch eine ungleichmäßige Belastung entsteht.

Unzureichendes Aufwärmen vor dem Sport

Ein Mangel an Vorbereitung vor dem Training kann das Verletzungsrisiko deutlich steigern. Ohne ein ausreichendes Aufwärmen sind die Sehnen und Muskeln weniger elastisch und anfälliger für Überlastungen und Verletzungen.

Welche Symptome deuten darauf hin?

Patellasehnenschmerzen zeigen sich oft durch typische Beschwerden, die zunächst nur nach intensiver Belastung auftreten, später jedoch auch während des Sports oder sogar in Ruhephasen anhalten können. Die genaue Beobachtung der Symptome hilft dabei, eine frühzeitige Diagnose zu stellen und geeignete Behandlungsschritte einzuleiten.

Schmerzen unterhalb der Kniescheibe

Ein charakteristisches Symptom des Patellaspitzensyndroms sind Schmerzen direkt unterhalb der Kniescheibe. Anfangs treten diese meist erst nach der Belastung auf, können jedoch bei fortschreitender Problematik auch während des Sports auftreten.

Schwellung und Druckempfindlichkeit

Betroffene berichten häufig von einer Schwellung im Bereich der Patellasehne sowie einer erhöhten Druckempfindlichkeit. Das Knie kann zudem gerötet und leicht überwärmt sein.

Steifigkeitsgefühl im Knie

Nach längeren Ruhephasen, etwa am Morgen oder nach dem Sitzen, können Steifigkeitsgefühle im Knie auftreten. Diese verschwinden meist nach einigen Bewegungen, kehren jedoch nach weiterer Belastung oft wieder zurück.

Behandlung bei Schmerzen an der Patella

Die Behandlung von Patellasehnenschmerzen erfordert eine Kombination aus Schonung, gezielter Physiotherapie und in manchen Fällen auch medikamentöser Therapie. Ziel ist es, die Belastung der Sehne zu reduzieren, die Heilung zu fördern und zukünftigen Beschwerden vorzubeugen.

Schonung des Knies

Eine der ersten Maßnahmen bei Patellasehnenschmerzen ist die Schonung des betroffenen Knies. Reduziere oder vermeide belastende Aktivitäten wie Springen und abruptes Abstoppen, um der Sehne Zeit zur Heilung zu geben. Dennoch sollte das Knie in leichter Bewegung gehalten werden, um die Durchblutung zu fördern und Muskelabbau zu verhindern.

Schmerzende Stelle kühlen

Kälteanwendungen können helfen, akute Schwellungen und Schmerzen zu lindern. Verwende hierzu ein Kühlkissen oder Eis, das in ein Handtuch gewickelt wird, und lege es für etwa 15 Minuten auf die schmerzende Stelle. Wiederhole diese Anwendung mehrmals am Tag, insbesondere nach Belastung.

Physiotherapie

Physiotherapie spielt eine zentrale Rolle bei der Behandlung von Patellasehnenschmerzen. Gezielte Kräftigungsübungen für die Oberschenkelmuskulatur, insbesondere exzentrisches Training, haben sich als besonders wirksam erwiesen. Dabei wird die Muskulatur während der Verlängerung belastet, was die Regeneration der Sehne fördern kann. Ergänzend dazu helfen Dehnübungen, die Flexibilität der Muskulatur zu verbessern und den Zug auf die Sehne zu verringern.

Medikamentöse Therapie

Entzündungshemmende Medikamente wie nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) können Schmerzen und Entzündungen lindern. Da diese Mittel jedoch Nebenwirkungen haben können, sollte ihre Einnahme mit einem Arzt abgesprochen werden.

Tragen von Bandagen und Orthesen

Spezielle Bandagen und Orthesen, die das Kniegelenk stabilisieren und die Patellasehne entlasten, können zur Schmerzlinderung beitragen. Sie bieten zusätzlichen Halt und verhindern unkontrollierte Bewegungen des Knies. Bei meevo findest Du online das passende Hilfsmittel - mit und ohne Rezept.

Operative Eingriffe

Wenn konservative Maßnahmen keine ausreichende Linderung bringen und die Beschwerden chronisch werden, kann eine Operation notwendig sein. Dabei wird geschädigtes Gewebe entfernt, um die Belastung der Sehne zu reduzieren und die Funktion des Knies wiederherzustellen.

Prävention - Schmerzen an der Patellasehen vorbeugen

Um erneuten Schmerzen in der Patellasehne vorzubeugen, sind gezielte Präventionsmaßnahmen entscheidend. Eine Kombination aus korrektem Aufwärmen, Dehnen und gezieltem Muskelaufbau kann das Risiko deutlich reduzieren.

Aufwärmen vor dem Sport

Ein gründliches Aufwärmen vor dem Sport bereitet die Muskulatur und Sehnen optimal auf die Belastung vor. Dadurch wird das Verletzungsrisiko gesenkt.

Ausreichendes Dehnen

Regelmäßiges Dehnen der Oberschenkelmuskulatur hilft, den Zug auf die Patellasehne zu reduzieren. Besonders wichtig sind Dehnübungen für den Quadrizeps und die hintere Oberschenkelmuskulatur.

Gezielter Muskelaufbau

Ein gezielter Muskelaufbau der Beinmuskulatur stabilisiert das Knie und entlastet die Patellasehne. Achte dabei auf ein ausgewogenes Kräftigungsprogramm, das sowohl die vordere als auch die hintere Oberschenkelmuskulatur einbezieht.

Das richtige Schuhwerk

Geeignetes Schuhwerk spielt eine wichtige Rolle bei der Vorbeugung von Patellasehnenschmerzen. Trage Schuhe mit guter Dämpfung und ausreichender Stabilität, insbesondere bei Sportarten mit hoher Belastung.

Anpassung Deines Trainingsplans

Vermeide plötzliche Steigerungen der Trainingsintensität und achte auf ausreichende Erholungsphasen zwischen den Einheiten. Ein zu schnelles Erhöhen der Belastung kann das Risiko für Überlastungen erheblich steigern.

Patellasehnenschmerzen resultieren oft aus Überlastung

Schäden an der Patellasehne können durch eine Kombination aus Schonung, gezielter Physiotherapie und unterstützenden Hilfsmitteln effektiv behandelt werden. Eine frühzeitige Intervention und präventive Maßnahmen sind entscheidend, um chronische Beschwerden zu vermeiden. Unser Sanitätshaus steht Dir mit fachkundiger Beratung und einer breiten Auswahl an Hilfsmitteln zur Seite. Bei Fragen oder zur individuellen Anpassung von Bandagen und Orthesen helfen wir Dir gerne weiter.